KMU-Hilfen auch für Busunternehmen
Energiekostendämpfungsprogramm
Im Rahmen des Mittelstandsgipfels der Bundesregierung am 13. September hat Bundesminister Ha-beck den ersten Rahmen zur Erweiterung des Energiekostendämpfungsprogramms bekannt gegeben, mit dem insbesondere der Mittelstand stärker gestützt werden soll. Kleine und mittlere Unter-nehmen (KMU) aus allen Wirtschaftssektoren, die von den steigenden Energiekosten stark betroffen sind, sollen künftig leichter Zuschüsse erhalten können.
Berlin, den 14. Sept. 2022 - Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) ruft dringend dazu auf, dass mittelständische Busunternehmen ebenfalls Hilfen erhalten müssen. Bei Busmittel-ständlern machen die Ausgaben für Diesel mittlerweile bis zu 30 Prozent der Produktionskosten aus. Vor Beginn der russischen Invasion waren es lediglich 10-15 Prozent. Aufgrund der rasenden Inflation sind die Kund:innen extrem zurückhaltend beim Buchen von Reisen, bei Tages- und Ausflugsfahrten oder beim Nutzen von Fernbussen für längere Reisen. Die gestiegenen Energiekosten können daher nicht im Markt weitergegeben werden.
Der Rettungsschirm für KMU darf daher nicht nur für ihre Erdgas- und Stromkosten aufge-spannt werden – wie es beim Energiekostendämpfungsprogramm aktuell der Fall ist. Auch Diesel muss bei den Hilfen berücksichtigt werden. Trotz aller Anstrengungen bei der An-triebswende ist und bleibt Diesel auf absehbare Zeit der dominierende Kraftstoff.
„Die Bundesregierung muss sich jetzt schnell dafür einsetzen, dass auch den Busunterneh-men durch diese schwere Krise geholfen wird und mittelständischen Unternehmen nicht nur für Gas und Strom Hilfen gewährt werden. Auch für die gestiegenen Dieselkosten muss es eine Unterstützung geben“, sagte dazu bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. „Nach mehr als zwei desaströsen Corona-Jahren bedeuten die dramatisch gestiegenen Dieselkosten eine gewaltige Herausforderung für den Busmittelstand, bei der sie von der Politik nicht alleine gelassen werden dürfen.“
Rund 80 Prozent der rund 3.000 privaten und mittelständischen Busunternehmen sind Mischbetriebe, die sowohl Busreisen als auch ÖPNV-Verkehre durchführen. Verluste im Reisebusgeschäft haben direkte Auswirkungen auf den ÖPNV und die Schülerbeförderung – insbesondere im ländlichen Raum, wo Busse oft die einzige Form der öffentlichen Fortbewegung bieten und gerade Älteren, finanziell Schwachen sowie jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe durch Mobilität ermöglichen.