Hamburg, Oldenburg, Jena und Saalfeld sind Sieger des Wettbewerbs „Mobilitätsknoten des Jahres“ 2019
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat Hamburg, Oldenburg, Jena und Saalfeld als Gewinner der zweiten Ausgabe des Wettbewerbs bekanntgegeben. In den vier Kategorien entsprechend unterschiedlicher Einwohnerzahlen konnten sich diese Städte jeweils gegen große Konkurrenz durchsetzen. Verkehrsstaatssekretär und Wettbewerbs-Schirmherr Enak Ferlemann lobt das Engagement der Städte für die bestmögliche Vernetzung verschiedener Mobili-tätsangebote.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 4. April 2019 in Berlin die Siegerstädte des Wettbewerbs „Mobilitätsknoten des Jahres“ 2019 bekanntgegeben. Bei der zweiten Ausgabe konnten sich Hamburg, Oldenburg, Jena und Saalfeld die Auszeichnung nach eingehender Jury-Bewertung sichern. Die Städte bieten ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie Anreisenden dank hervorragender Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel die besten Möglichkeiten multimodal mobil zu sein.
Zu der Bedeutung einer bestmöglichen Vernetzung verschiedener Verkehrsträger und der Wirkung des Wettbewerbs sagte Schirmherr Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium: „Wir wollen mehr Mobilität ermöglichen und gleichzeitig die Straßen in unseren Städten entlasten. Dafür brauchen wir intelligente Mobilitätsangebote, welche die Verkehrsmittel optimal miteinander verknüpfen. Wie dies gelingen kann, zeigen vorbildlich die Gewinnerstädte. Weitere Städte sollten diesen guten Beispielen folgen, damit noch mehr Menschen gerne auf die umweltfreundliche Reisekette umsteigen.“
Zur Ausrichtung des Wettbewerbs im Zusammenhang mit aktuellen verkehrspolitischen Debatten sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard: „Überall in Deutschland wird derzeit darüber diskutiert, wie es gelingen kann, dass im Verkehrssektor in Zukunft weniger Emissionen entstehen, ohne dass dabei die Mobilität der Menschen eingeschränkt wird. Die bestmögliche Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote – insbesondere von Bus, Bahn, ÖPNV, Leihrad oder Car-Sharing – ist eine wesentliche Voraussetzung dafür. Denn starke Mobilitätsknoten machen es möglich, auf das Auto zu verzichten oder den Pkw-Einsatz zumindest zu reduzieren. Ich freue mich daher, dass wir auch 2019 wieder Städte ehren und hervorheben können, die viel für die Um-welt insgesamt und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger leisten.“
Bei den Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern konnte sich Hamburg in einer Spit-zengruppe gegen Vorjahressieger Hannover sowie München und Leipzig durchsetzen. In der Kategorie für Bewerber mit 150.000 bis 500.000 Einwohnern lag Oldenburg vor Mannheim, Duisburg und Rostock. Unter den Städten mit 50.000 bis 150.000 Einwohnern waren neben Sieger Jena auch noch Greifswald, Görlitz und Kaiserlautern im Spitzenfeld. Saalfeld geht bei Städten unter 50.000 Einwohnern als Sieger gegen Vorjahressieger Zella-Mehlis, Binz und Homburg hervor.
Zum Hintergrund: Der Wettbewerb „Mobilitätsknoten des Jahres“ wurde 2017 ins Leben gerufen, um Städte und Gemeinden zu ehren, die sich für die bestmögliche Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote einsetzen und dafür eine leistungsfähige Infrastruktur schaffen. Der bdo will mit der Auszeichnung das Licht der Öffentlichkeit auf jene Orte lenken, die ihren Bürgerinnen und Bürgern gute Voraussetzungen für eine moderne und multimodale Mobilität bieten. Dies soll zusätzliche Anreize setzen, den Ausbau lokaler Verkehrsdrehscheiben als wichtige Zukunftsaufgabe voranzutreiben und im Sinne der Menschen vor Ort zu gestalten.
Die nominierten Städte wurden von einer Experten-Jury bewertet. Zu den Wertungs-Kriterien zählen unter anderem die Faktoren „Erreichbarkeit“, „Zentrumsnähe“, „Anbindung“, „Ausstattung“ und „Barrierefreiheit“. Zur Jury gehören: Christoph Gipp (Geschäftsführer des IGES Instituts), Wolfgang Marahrens (Verkehrsberater und ehemali-ger Geschäftsführer des ZOB Hamburg), Julia Walter (Referat für Barrierefreiheit, Meldestelle für barrierefreie Fernlinienbusse, Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V.), Anja Ludwig (stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des bdo), Iris Hegemann (Leitung Kooperationen & Fachthemen, Deutscher Tourismusverband e.V.), Christian Löw (Geschäftsführer Prima Klima Reisen GmbH) und Patrick Kurth (Leiter Politik, FlixBus DACH).
Weitere Zitate zu den Siegerstädten und zum Wettbewerb:
Johannes Kahrs, Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Hamburg:
„Als Pendler zwischen Berlin und Hamburg erlebe ich selbst regelmäßig, wie wichtig eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur und vernetzte Mobilitätsangebote für den Alltag der Menschen sind. Unser Hamburg hat, das zeigt diese Auszeichnung ganz deutlich, im Interesse der Bürgerinnen und Bürger die richtigen Entscheidungen getroffen. Ich freue mich, dass die schönste Stadt der Welt sich jetzt offiziell mit dem Titel „Mobilitätsknoten des Jahres“ schmücken kann. Sie hat ihn sich hart erarbeitet und verdient bekommen.“
Albert Weiler, Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Saalfeld-Rudolstadt – Saale-Holzland-Kreis – Saale-Orla-Kreis in Ostthüringen:
“Durch die Anbindung an das Fernbusnetz ist es uns gelungen, das Mobilitätsangebot bei uns für die Bürgerinnen und Bürger erheblich auszuweiten. Auch für den Tourismus in unserer Region sind die umweltfreundlichen Fernbusse ein Gewinn. Die verbesserte Erreichbarkeit der Stadt Saalfeld und der ganzen Region mit ihren tollen Sehenswürdig-keiten für Touristen aus ganz Deutschland bringt zusätzliche Hotelzimmerbuchungen, mehr Umsatz in der Gastronomie und sichert Arbeitsplätze. Es war ein Risiko für FlixBus, hier einen Fernbushalt zu schaffen, aber der Schritt hat sich gelohnt - für alle Beteiligten.”
Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister Oldenburg:
„Mobilität ist ein entscheidendes Zukunftsthema – für die regional ansässigen Unter-nehmen wie für die Bürgerinnen und Bürger in Oldenburg. Wir freuen uns sehr, dass mit dieser Auszeichnung unser Engagement für eine starke Vernetzung aller Verkehrsträger gewürdigt wird. Das kennzeichnet auch unsere Region, die sehr auf gute Zusammenarbeit setzt. Wir können für Oldenburg und die Region viel erreichen, wenn alle Menschen ihre Ziele mit Bus, Bahn, Fahrrad und Co. möglichst schnell und einfach erreichen.“
Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister Jena:
„Eine gute Fernverkehrseinbindung ist für Jena essentiell: Universität, Wirtschaft und Wissenschaft sind ohne Verbindungen nicht denkbar. Aktuell kämpfen wir für bessere Anbindung im Schienenfernverkehr. Aber auch der Fernbusverkehr spiel bei uns eine tragende Rolle: das ist gelebte Multimodalität! Die Voraussetzungen in Jena sind gut: Zentral am Paradiesbahnhof kommen Bahnen, Busse und der Nahverkehr zusammen. Ich bin sehr stolz, dass der erste Platz nun in die Lichtstadt geht. Dies ist Ansporn, auch weiterhin gute Rahmenbedingungen für den Fernverkehr zu schaffen. Der Flixbus mit Jenaer Motiven wird sein zusätzliches tun, viele Auswärtige nach Jena und ins Paradies zu locken!“
Dr. Steffen Kania, Bürgermeister Saalfeld:
„Die Auszeichnung verdeutlicht, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Jahre für eine gute Verkehrsinfrastruktur sowie eine Anbindung an das regionale und überre-gionale Verkehrsnetz ausgezahlt haben.“ Zugleich betonte Dr. Kania, dass die Auszeichnung ein Ansporn sei, den Mobilitätsstandort Saalfeld/Saale in Zukunft nachhaltig zu fördern und auszubauen, um auf diese Weise die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung der Stadt voranzutreiben. „Die Ehrung beweist, welche Leistung vor Ort für die Mobilität der Bürger und für den Gütertransport erbracht wurde. Deswegen freuen wir uns umso mehr, den Preis entgegenzunehmen“, erklärte Dr. Kania.
Mario König, Vorsitzender Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmen (MDO):
„Der öffentliche Personenverkehr erlebt derzeit einen erfreulichen – und für den Schutz der Umwelt auch dringend notwendigen – Aufschwung. Wir können aber noch viel mehr Fahrgäste gewinnen und den Pkw-Verkehr reduzieren, wenn die Rahmenbedingungen weiter verbessert werden. Dazu zählt, dass der Zugang zum öffentlichen Nah-verkehr erleichtert wird. Der Wettbewerb „Mobilitätsknoten des Jahres“ zeigt, in welche Richtung es gehen muss: eine starke Infrastruktur, die intelligente Vernetzung von Verkehrsträgern und Angebote maßgeschneidert für die Menschen vor Ort. Das brauchen wir für ganz Thüringen und ganz Deutschland. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs muss die logische Konsequenz für verschiedenste Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in den Städten aber auch auf dem flache Land werden.“
Christoph Gipp, Jury-Mitglied und Geschäftsführer IGES Institut GmbH
„Es gibt in Deutschland noch großes Potenzial, Pkw-Fahrten durch eine stärkere Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie Bus und Bahn zu ersetzen. Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen, damit die Menschen vor Ort auch gerne und aus gutem Grund auf umweltfreundliche Alternativen setzen. Die bestmögliche Ausstattung und Anbindung von multimodalen Verkehrsdrehscheiben spielt dabei eine zentrale Rolle. Gut durchdachte und ausgebaute Mobilitätsknoten sind ein Schlüssel für die Verkehrs-wende.“ Die Pressemitteilung zu den Siegern im Jahr 2017 finden Sie hier.