Fernbusse sind eine Bereicherung des deutschen Verkehrsmarktes
Der Fernbus hat den deutschen Verkehrsmarkt bereichert. Die mehrfach sehr guten Noten in der aktuellen Beurteilung durch „Focus Money“ belegen das abermals. Der Großteil der Unternehmen werde von den Buspassagieren als überdurchschnittlich fairer Partner wahrgenommen, heißt es in dem aktuellen Beitrag des Verbrauchermagazins. Jeweils mehr als 80 Prozent der Befragten geben innerhalb der Analyse an, dass die Fernbusse passende Preise haben, sauber sind und gute Reiseinformationen bieten.
„Diese Umfrage bestätigt abermals, was Eisenbahnbundesamt (EBA) und Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personenverkehr bereits festgestellt haben: Fahrgastrechte im Fernbus sind top und fest etabliert“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des bdo Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer, am Mittwoch in Berlin. EBA und SÖP, die für die Durchsetzung der Fahrgastrechte und für die Schlichtung möglicher Probleme zuständig sind, hatten für 2014 lediglich geringe Fallzahlen feststellen können. Nach vorläufigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes für 2014 beförderte die Branche 17 bis 19 Millionen Menschen. Demgegenüber standen bei der SÖP 71 Schlichtungsanträge. Das EBA zählt nicht nur die Beschwerden sondern auch jede Anfrage und kommt dabei auf die Zahlen von 252 schriftlichen und 138 mündlichen Anlässen.
In diesem Zusammenhang wies Leonard hartnäckige Behauptungen zurück, dass Buskunden weniger Fahrgastrechte als Bahnkunden hätten. Die Voraussetzungen beider Verkehrsträger sind sehr unterschiedlich. „Deshalb gelten für Busreisende andere Rechte“, sagte Leonard. „Die Differenzierung beruht auf den unterschiedlichen Gegebenheiten der Verkehrsträger und -unternehmen und daher ist ein Vergleich der Fahrgastrechte der Bahnkunden mit denen der Buskunden nicht möglich.“ Dies hatte auch der Europäische Gerichtshof so festgestellt.
Hintergrund: Im Gegensatz zur Bahn hat der Bus keine eigene Trasse. Das ist ein unvergleichlicher Vorteil der Bahn: Ein Zug bekommt im Netzfahrplan eine zeitlich‐räumlich und nach Zugart definierte Trasse und wird beim Fahren von den Betriebsleitzentralen der DB Netz AG unterstützt. Denn Züge fahren im Gegensatz zu Straßenfahrzeugen nicht auf Sicht, sondern werden von den Betriebsleitzentralen per Signal gesteuert. Dies erfordert auch eine vorherige konfliktfreie Planung der gesamten Netznutzung als Netzfahrplan. Damit bekommen Züge auch eine höherwertige Leistung als es auf der Straße üblich ist. Auf der Straße muss jedes Fahrzeug hingegen nach den gerade vorherrschenden Bedingungen unter Einhaltung der allgemein gültigen Regeln seinen Platz auf dem Straßennetz selbst finden.