Fernbusmarkt auf gutem Weg – bdo im Gespräch mit der Union
Der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat mit Tourismus-Politikern der CDU/CSU-Fraktion eine erste Bilanz nach fast einem halben Jahr liberalisierten Fernbusmarkt gezogen. Wolfgang Steinbrück, bdo-Präsident, lobte den dynamischen Markt und dankte der Politik, die fraktionsübergreifend mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) die Grundlage dafür geschaffen hat.
Marlene Mortler (CSU), tourismuspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, freute sich über diese Entwicklung. Besonderes Thema bei diesem gegenseitigen Austausch am Mittwoch, bei dem auch der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe (CDU), Gast des bdo war, waren die Erfordernisse der Barrierefreiheit in Reisebussen, die im Fernlinienverkehr eingesetzt werden.
Im PBefG ist die barrierefreie Ausgestaltung in zwei Stufen verbindlich festgelegt worden. Reisebusse im Fernlinienverkehr, die neu zugelassen werden, müssen ab 2016 mit zwei Rollstuhlplätzen ausgerüstet sein. Ab 2020 müssen alle Reisebusse im Fernlinienverkehr diese Ausstattung aufweisen. Marlene Mortler, Hubert Hüppe und Wolfgang Steinbrück waren sich einig, dass es noch vieler Anstrengungen bedarf, um diese Vorgaben umzusetzen.
„Neben erhöhten Investitionskosten für die Busunternehmer, ergibt sich vor allem aus der unterschiedlichen Rollstuhlbeschaffenheit ein großes Problem auf dem Weg zur Barrierefreiheit“, hieß es beim bdo. Dabei ist für den Verband klar, sich den offenen Fragen zu stellen. So gebe es kaum Standardrollstühle, die von den technischen Voraussetzungen gesetzlich zur Beförderung als Fahrzeugsitz geeignet seien. „Andererseits müssen Menschen mit Behinderungen auf jeden Fall die Chance haben, am Fernlinienverkehr teilzunehmen“, hieß es beim bdo weiter.
Hüppe zeigte sich beim Gespräch erfreut, dass es gelungen sei, die Barrierefreiheit im Fernbuslinienverkehr festzuschreiben. Barrierefreie Mobilität sei eine der Grundlagen, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, so Hüppe.
Mortler, Hüppe und Steinbrück zeigten sich zuversichtlich, dass es schnell gemeinsam mit den beteiligten Ministerien, den Busherstellern, den Beförderern, Versicherungsunternehmen und Vertretern mobilitätseingeschränkter Fahrgäste Aktivitäten geben wird, um die Barrierefreiheit in die Praxis umzusetzen.
Der bdo im Gepräch mit der Union: Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Marlene Mortler, tourismuspolitische Sprecherin, und Wolfgang Steinbrück, bdo-Präsident (v.l.)