„Diesel-Gipfel“ – erster Schritt in die richtige Richtung - öffentlicher Verkehr muss weiter verbessert werden - bei Förderprogrammen Mittelstand berücksichtigen
Ergebnisse „Nationales Forum Diesel“ erster Schritt. Nachrüstung von Pkw wird nicht reichen, um Schadstoffemissionen des Verkehrssektors wirkungsvoll zu reduzieren. Verkehrswende ist aber mehr als eine Antriebswende. Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs müssen forciert werden. Fördermaßnahmen müssen aber Besonderheiten des Busmittelstandes berücksichtigen. bdo bietet Expertise des Verbandes für geplante Expertenrunden an.
Berlin, 3. August 2017 – Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) begrüßt die vom „Nationalen Forum Diesel“ verabschiedeten Ziele als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Eine Nachrüstung von Pkw mittels Softwareupdates wird jedoch nicht reichen, wesentliche Luftverbesserungen zu erreichen und die Emissionsminderungsziele des Verkehrssektors einzuhalten. Hierfür ist es entscheidend, Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs zu forcieren. Denn die Verkehrswende ist mehr als eine Antriebswende.
„Vom Diesel-Gipfel hätte ein starkes Signal für die Stärkung des öffentlichen Verkehrs ausgehen können. Leider ist das nicht geschehen. Um der Verkehrswende wirklich zum Erfolg zu verhelfen und den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu senken, wären mutigere Maßnahmen erforderlich gewesen,“ so Anja Ludwig, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des bdo. „Wir begrüßen, dass bestehende Förderprogramme zur Anschaffung von Elektro-, Erdgas- und Hybrid-Oberleitungsbussen deutlich aufgestockt werden sollen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass auch mittelständische Busunternehmen partizipieren können. Die heutigen Fördermaßnahmen haben große Flottenbetreiber im Fokus. Der Busmittelstand wird dabei zu wenig berücksichtigt. Wir brauchen unkomplizierte, praxistaugliche Förderprogramme, die auch auf klein- und mittelständische Unternehmen zugeschnitten sind. Für eine weitere Verbesserung und Stärkung des öffentlichen Verkehrs bietet der bdo seine Expertise für die geplanten Expertenrunden an, wenn es darum geht, die Maßnahmen des Diesel-Gipfels zu konkretisieren und in die Praxis zu überführen.“
Bei allen Forderungen nach einer schnellen Umstellung der Fahrzeugflotten im ÖPNV muss jedoch auch klar sein: Laut Umweltbundesamt hätte eine Umstellung aller Diesel-Busse auf elektrische Antriebe keine signifikante Auswirkung auf die Luftqualität. Eine entscheidende Rolle kommt daher auch mittelfristig weiterhin dem Diesel-Bus zu, der sowohl im ÖPNV als auch auf der Fernlinie noch ohne echte Alternative ist. Ein zu 60 Prozent ausgelasteter Reisebus verbraucht pro 100 Personenkilometer lediglich 1,4 Liter Benzinäquivalent – der beste Wert aller Verkehrsmittel. Busse können bis zu 30 Pkw ersetzen und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele.