Chaotische Öffnungsszenarien bei Busreisen. bdo kritisiert fehlende Abstimmung der Bundesländer. Flickenteppich übertrifft alle Befürchtungen.
Aufgrund der chaotischen Situation in den Bundesländern hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in Berlin sein aktuelles Konzept für den verantwortungsvollen Restart der Reisebusbranche vorgelegt. Darin werden konkrete Schutzmaßnahmen für alle Phasen einer Busreise – inklusive eines umfassenden Hygienekonzepts – aufgezeigt. Anlässlich der Veröffentlichung betont der bdo seinen Ruf nach abgestimmten einheitlichen Rahmenbedingungen. Die stark sinkenden Inzidenzwerte von mittlerweile bundesweit unter 50 erfordern jetzt die einheitliche und abgestimmte Aufhebung der Fahrverbote für Reisebusse. Der Verband regt hierzu einen Runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundes und der Bundesländer an.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 27. Mai sein aktuelles Konzept für den verantwortungsbewussten Restart der Reisebusbranche vorgelegt. Darin wird detailliert aufgezeigt, unter welchen Bedingungen und mit welchen Maßnahmen Busreisen nach mehrmonatigen Fahrverboten bestmöglich durchgeführt werden können. Neben konkreten Hinweisen zu den Corona-gerechten Abläufen in allen Phasen einer Busreise, gehört auch ein umfassendes Hygienekonzept zu dem vorgestellten Katalog. Erarbeitet wurde das Konzept vom bdo-Fachausschuss für Touristik in mehreren Sondersitzungen in den zurückliegenden Wochen. Mit den Vorschlägen liefert der bdo eine passende Grundlage für die Wiederaufnahme des Reisebusverkehrs, wie er aktuell in mehreren Bundesländern angestoßen beziehungsweise beschlossen wurde.
Vor dem Hintergrund eines erneuten Flickenteppichs mit vielen verschiedenen Regelungen in den 16 Bundesländern appelliert der bdo nachdrücklich, eine bundesweit einheitliche Regelung für die Branche zu schaffen. Nur so ist ein echter Restart möglich, da andernfalls bürokratische Hürden, ein massiver Organisationsaufwand und die Verunsicherung der Kundinnen und Kunden die Durchführung von Fahrten praktisch unmöglich machen würden.
„Nach 14 Monaten Corona-Pandemie und anhaltenden Fahrverboten brauchen und verdienen die Bustouristik-Unternehmen jetzt schnell bundesweit verlässliche Regelungen. Diese sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Branchen-Restart – im Interesse von Fahrgästen, Beschäftigten und Unternehmen – sinnvoll und nachhaltig gestaltet werden kann“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard zum derzeitigen Flickenteppich mit zig verschiedenen Regelungen in den einzelnen Bundesländern. „Wir freuen uns sehr über die Initiativen vieler Bundesländer, die das Startsignal bereits gegeben oder angekündigt haben. Nicht akzeptabel ist für uns jedoch, dass es offensichtlich keine Abstimmung zwischen den Bundesländern gibt. Der nun bestehende Flickenteppich (siehe Grafik) übertrifft all unsere Befürchtungen. Ohne deutschlandweit verlässliche Bedingungen und die damit verbundene Planbarkeit wird es Unternehmen kaum möglich sein, wirklich wieder Fahrten für ihre Kundinnen und Kunden anzubieten.“
Zur aktuellen Perspektive der Reisebusbranche ergänzte Christiane Leonard: „Das Infektionsgeschehen zeigt seit Wochen eine überaus positive Entwicklung auf. Und es ist überdeutlich zu spüren, dass die Menschen in Deutschland wieder reisen wollen. Unser Restart-Konzept bildet die Grundlage dafür. Die ständige Diskriminierung des Busses, der als einziges Verkehrsmittel über Monate mit einem Komplettverbot belegt wurde, muss endlich enden. Es ist Zeit für einen umfassenden Reisebus-Restart in ganz Deutschland.“