Busunternehmen bieten Perspektive im ÖPNV und der Touristik.
Kilometermillionär? Ja, das ist ein Ausbildungsberuf.
“Ich dachte, das ist ein Führerschein?” Diese Frage hat Bastian Roet vom Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) nicht das erste Mal gehört, als er die wichtigsten Ausbildungsberufe im Personenverkehr vor einer Schulklasse vorstellt. Sicher werden wie in der Berliner Alfred-Nobel-Schule noch viele Schüler etwas verdutzt sein, wenn sie hören, dass der Busfahrer in Wirklichkeit »Berufskraftfahrer« heißt und die Azubis im Verkehrsunternehmen eine dreijährige Ausbildung hinter sich bringen müssen, bevor sie sich aufmachen dürfen, »Kilometermillionär« zu werden.
Mit dem Bus zu Schule oder auf Klassenfahrt, das ist für fast alle Schüler eine Selbstverständlichkeit. “Was dahintersteht ist leider nur wenigen Schülerinnen und Schülern bekannt, wenn sie gemeinsam mit ihren Eltern über eine passende Ausbildungsstelle nachdenken oder mit den Lehrern über Jobs mit Zukunft diskutieren.” fasst Roet die Gespräche mit den Schülern zusammen. Genau deswegen hat der bdo auch die Infokampagne www.werd-Busfahrer.de ins Netz gestellt, um zu informieren und mit dem einen oder anderen Vorurteil aufzuräumen. Neben dem Ausbildungsberuf des Berufskraftfahrers können sich angehende Azubis auch zur Fachkraft im Fahrbetrieb ausbilden lassen und damit zu echten Allroundern im ÖPNV werden. Hier wird neben der Qualifikation als Fahrer auch kaufmännisches und spezielles verkehrstechnisches Wissen erworben. „Wie können wir Buslinien effektiver machen, Routen optimieren und mehr Kunden für eine Monatskarte begeistern?“ Das sind alles Fragen für die angehenden Fachkräfte im Fahrbetrieb, kurz FiF genannt. Wer dann schon etwas Erfahrung gesammelt hat, den Kontakt mit Menschen mag und auch mal etwas länger unterwegs sein möchte, kommt in der Bustouristik schnell einmal quer durch Europa.
Fahrer die zukünftig die Verantwortung für die Sicherheit von 50 Fahrgästen tragen sollen, werden dafür gut ausgebildet und können sich über einen Job mit echter Perspektive freuen: Zum einen gehen viele der jetzigen Fahrer in den kommenden Jahre in Rente, zum anderen steigen wegen der hohen Spritpreise immer mehr Menschen ermäßigt in den Bus. Oder sie wollen etwas für die Umwelt tun: Der Bus ist nämlich nicht nur das sicherste, sondern auch das umweltfreundlichste Verkehrsmittel.
Übrigens, die Ausbildung kann man schon mit 17 Jahren beginnen und bei bestandenem Führerschein mit 18 Jahren erste Erfahrungen im Linienverkehr sammeln. Zuerst nur auf Touren im Umkreis bis 50 km, denn auf große Fahrt geht es erst mit bestandener Ausbildung und nach Vollendung des 21. Lebensjahres.