Bustourismus-Branche verzeichnet stabile Umsätze - Bürokratie schränkt Rentabilität aber spürbar ein.

Mi, 07.03.2018

Die aktuelle Konjunkturumfrage des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) zeigt die Bustouristik als starke Branche mit stabil guten Umsätzen. Insbesondere bürokratische Hürden in Deutschland und Europa belasten aber die wirtschaftliche Entwicklung des Mittelstands merklich. Anlässlich der heute beginnenden ITB ruft der Verband daher die Politik auf, die Wirtschaftskraft des Marktsegments durch einen deutlichen Bürokratieabbau zu entfesseln – damit Wachstum und Arbeitsplätze entstehen können.

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 7. März anlässlich der Eröffnung der Internationalen Tourismus-Börse Berlin aktuelle Umfrageergebnisse zur Geschäftsentwicklung der privaten Unternehmen in der Bustourismusbranche veröffentlicht. Das Gewerbe kann zwar insgesamt eine weitgehend stabile Geschäftslage vermelden. Wesentliche Verschlechterungen sind aber im Bereich der Rentabilität zu verzeichnen. Der Verband führt dies auf die wachsenden bürokratischen Hürden insbesondere im grenzüberschreitenden Verkehr und den zunehmenden administrativen Aufwand zurück. Diese machten es zum Teil für den Mittelstand schwer oder sogar unmöglich, bestimmte Angebote und damit die Vielfalt der Reisen aufrecht zu erhalten. Die Branche ruft daher nach verbesserten Rahmenbedingungen, mit denen die Potenziale des Bustourismus für Beschäftigung und Wachstum weiter ausgeschöpft werden können.

Zu den Zahlen der Konjunkturumfrage: Rund 78 Prozent der Unternehmer im Bustourismus beurteilen die allgemeine Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr als günstiger oder gleich geblieben. Die Anzahl derer, die ihre Situation als ungünstiger bewerten, liegt bei 22 Prozent. Die Zahlen bleiben im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend stabil. Gleiches gilt für die Beurteilung der Umsatzentwicklung, die ebenfalls das Vorjahrsniveau hält. Stark eingebrochen ist hingegen die Rentabilität: Rund 39 Prozent der Unternehmen hatten mit einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung zu kämpfen. Nur knapp ein Viertel (24%) der Omnibusunternehmen gaben gestiegene Gewinne an.

„Bustourismus schenkt den Fahrgästen tolle Erlebnisse und schöne Momente. Die aktuelle Konjunkturumfrage zeigt, dass es unseren Unternehmen in diesem Bereich in der Breite offensichtlich gut gelingt, mit attraktiven Angeboten auch Reisende zu gewinnen und die Umsätze zu steigern“, sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse. „Dass sich gleichzeitig die Rentabilität deutlich verschlechtert, ist ein bemerkenswertes Warnsignal, das wir ernst nehmen müssen. Ich kenne die alltäglichen Probleme meiner Kolleginnen und Kollegen gut: Der bürokratische Aufwand für Unternehmen im Bustourismus ist immer weiter gewachsen, sodass kleinere und mittlere Unternehmen ihre Angebotspalette mitunter einschränken müssen oder Ziele ganz streichen. Das ist eine schlechte Entwicklung – nicht nur für die Unternehmen, sondern vor allem auch für die Reiseziele und die Beschäftigten dort vor Ort. Wir wollen weiter Arbeitsplätze und Wachstum schaffen. Dafür brauchen wir aber anständige Rahmenbedingungen.“

Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e.V. (dwif e.V) hat im vergangenen Jahr im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen eine neue Auflage der Studie „Wirtschaftsfaktor Bustourismus in Deutschland“ veröffentlicht. Darin werden die großen Potenziale und Leistungen der Branche für Wachstum und Beschäftigung aufgezeigt.

Alle Zahlen der aktuellen Konjunkturumfrage der privaten Busbranche finden Sie ebenfalls als Download im PDF-Format unter www.bdo.org/publikationen.