Busgewerbe sieht Konjunkturaussichten in 2010 eher verhalten

Di, 09.03.2010

Krisenjahr 2009 allerdings besser als erwartet

Fast 160 Busunternehmen nahmen an der diesjährigen Konjunkturumfrage des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) teil, deren Ergebnisse nun vorliegen. Die Daten zeigen, dass das Gewerbe besser als erwartet das Krisenjahr 2009 bewältigt hat und nur leichte Verluste hinnehmen musste. Im laufenden Geschäftsjahr geht jedoch die Mehrzahl der Unternehmen von einem negativen Verlauf aus.

Bereits zum fünften Mal führte der bdo seine Konjunkturumfrage durch und kam dabei zu überraschenden Ergebnissen. Gingen für das vergangene Jahr fast alle Bustouristiker von einem sehr schwachen Verlauf aus, so konnte dies in der Erhebung nicht bestätigt werden. Lediglich zwei Prozent der Unternehmen gingen in 2009 von einem positiven Geschäftsverlauf aus. Die aktuelle Umfrage ergab hingegen, dass 44 Prozent der Unternehmen einen insgesamt steigenden Umsatz verzeichnen konnten. Insgesamt betrachtet nahm der Umsatz im Durchschnitt aber um ein Prozent ab. Auch kam es zu durchschnittlichen Gewinneinbußen von minus 3,9 Prozent, wobei immerhin 43 Prozent der befragten Unternehmen einen höheren Gewinn als 2008 ausweisen konnten. Bei den Urlaubsfahrten stagnieren weiter die Auslandsreisen. Der Trend zum Deutschland-Tourismus hingegen wird fortgesetzt. Der Inlandstourismus-Marktanteil stieg in 2009 um elf Prozent. Damit wurde die Prognose bestätigt.

Für 2010 sind die Erwartungen allerdings gedämpft. 98 Prozent der Bustouristiker erwarten im laufenden Jahr schlechtere (47 Prozent) oder allenfalls gleich bleibende (51 Prozent) Geschäftsergebnisse und gehen dabei auch von weniger Urlaubsreisen aus. Auch im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist die Lage ähnlich. Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen gehen von einem guten Geschäftsverlauf in 2010 aus. 64 Prozent der Unternehmen sehen die Lage unverändert, 29 Prozent gehen von einer schlechteren Entwicklung aus. Entscheidend dafür sind aus unternehmerischer Sicht ein steigender Kostensenkungsdruck und eine Abnahme der Schülerzahlen in Verbindung mit verringerten Ausgleichsleistungen. Viele Unternehmen befürchten zudem einen Dumping-Wettbewerb beim Ausschreiben von Verkehrsleistungen. Das ÖPNV-Geschäftsjahr 2009 hingegen, konnte insgesamt mit einem Umsatzplus von 2,9 Prozent abgeschlossen werden. Dies ist auf einen leichten Anstieg der Fahrgastzahlen und gefallene Dieselpreise zurück zu führen.

Die vollständige Auswertung der Konjunkturumfrage finden Sie hier.