Buchungsstopp im Reiseverkehr: Mittelstand im Busgewerbe fordert Wirtschaftshilfen für Coronavirus-Folgen.
Der Einsatz für die Gesundheit der Menschen in Deutschland muss derzeit politisch oberste Priorität haben. Trotzdem braucht es aber zeitgleich eine aktive Hilfe für kleine und mittlere Unternehmen in betroffenen Branchen. Drastische wirtschaftliche Schäden für das Busgewerbe stehen jetzt schon fest. Stornierungen und ausbleibende Buchungen werden auch hochleistungsfähige KMU vor riesige Herausforderungen stellen. Der Mittelstand ruft auf: Die Bundesregierung muss wirtschaftliche Folgen verhindern. Bestehende Programme und Mittel reichen ausdrücklich nicht aus.
Die deutsche Busbranche leidet bereits massiv unter der Ausbreitung des Coronavirus. In Folge der eingehenden Rückmeldungen aus den kleinen und mittleren Unternehmen im Gewerbe hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) am 3. März nach Unterstützung durch die Bundesregierung gerufen. Schon jetzt steht nach einer Stornierungswelle sowie dem einhergehenden Buchungsstopp fest: Die Busbranche wird auf Monate hinaus unter den Folgen des Coronavirus massiv leiden. Kleine und mittlere Unternehmen stehen vor einer nie dagewesen Herausforderung, auf die ganz aktiv mit neuen Mitteln und Methoden reagiert werden muss.
bdo-Präsident Karl Hülsmann sagte zu den sich abzeichnenden schweren Folgen nach der Ausbreitung des Coronavirus: „Oberste Priorität hat jetzt natürlich die Abwehr von Gefahren für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, wie es im Bundesgesundheitsministerium und im Bundesinnenministerium derzeit betrieben wird. An zweiter Stelle muss es zeitgleich aber auch jetzt um den Erhalt von Arbeitsplätzen und traditionell gewachsene mittelständische Unternehmensstrukturen gehen. Die Politik muss jetzt ganz konkret auf die sich schon klar abzeichnenden wirtschaftlichen Entwicklungen im Busmittelstand reagieren. Eine solche Ausnahmesituation lässt sich nicht mit dem Instrumentenkasten aus dem Alltag meistern. Dafür müssen neue Förderkulissen eröffnet werden. Ökonomen vergleichen die derzeitige Lage schon mit der Bankenkrise nach der Lehmann-Pleite im Jahr 2008. Diesmal treffen die Folgen aber insbesondere die mittelständische Reisebranche. Es braucht nun eine Unterstützung, die der Rolle des Mittelstands in Deutschland gerecht wird. Es ist immer ein Zeichen kluger Wirtschaftspolitik gewesen, gesunde Unternehmensstrukturen vor einmaligen Sondereffekten durch unvorhersehbare Entwicklungen zu schützen. Die Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdienen diesen Schutz.“