bdo-Mitgliederversammlung beschließt Resolution: Busbranche fordert Bundesregierung auf, Busfahrerprüfungen in mehreren Sprachen zu ermöglichen
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat sich dafür ausgesprochen, dass Bewerber die Prüfungen für den Einstieg in den Beruf als Busfahrer zukünftig in verschiedenen Sprachen absolvieren können sollen. Mit einer Resolution wird die Bundesregierung aufgefordert, die Festlegung auf Deutsch als einzige Prüfungssprache aufzugeben. Dies würde Menschen neue Berufschancen eröffnen, den Nachwuchsmangel in der Branche verringern und die Mobilität von Fahrgästen sichern.
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat im Rahmen seiner Mitgliederversammlung am 20. November 2017 in Berlin die Bundesregierung aufgerufen, einen wirksamen Schritt zur Sicherung der Mobilität in Deutschland einzuleiten. Der Verband forderte konkret die Öffnung der Prüfungen für die Berufsqualifikation zum Busfahrer für weitere Sprachen. Die bisherige Festlegung auf Deutsch sei, so das Plenum, nicht mehr zeitgemäß. In einer Resolution fordert der bdo die Bundesregierung daher auf, mehrere Prüfungssprachen zuzulassen. Dies würde nicht nur mehr Menschen neue Berufschancen eröffnen, sondern auch ein wirksames Instrument im Kampf gegen den Nachwuchsmangel in der Branche darstellen. Dieser ist bereits heute deutlich in Busunternehmen spürbar, wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter zunehmen und bedroht mittelfristig die Mobilität der Fahrgäste sowie die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Verkehrs.
Zur Ausrichtung der Resolution sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard: „Wir stehen in Deutschland kurz vor einer dringend benötigten Verkehrswende, die einen deutlichen Ausbau des öffentlichen Busverkehrs bringen muss. Damit dies aber tatsächlich möglich werden kann, brauchen wir auch ausreichend viele qualifizierte und engagierte Fahrerinnen und Fahrer. Unsere Forderung stellt keine Senkung der Anforderungen an Bewerberinnen und Bewerber dar. Denn die wesentlichen notwendigen Eigenschaften und Fertigkeiten für den Busfahrerberuf hängen nicht von der Fähigkeit ab, kompliziert formulierte Prüfungsfragen in deutscher Schriftsprache beantworten zu können. Vielmehr muss es darum gehen, verantwortungsbewusste und fähige Kräfte zu finden – unabhängig von der Muttersprache und der Kenntnis über irreführende technische Fachbegriffe.“
Die Resolution der bdo-Mitgliederversammlung im Wortlaut:
Die Zukunft des Personenverkehrs sichern
Resolution des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) zum Kampf gegen den Fahrermangel in Deutschland
Die privaten Busunternehmen in Deutschland verzeichnen einen Fahrermangel, der mittelfristig die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personenverkehrs und damit auch das Erreichen von Klima- und Umweltschutzzielen bedroht. Angesichts dieser bereits heute kritischen Situation und der sich abzeichnenden Verschärfung des Problems durch den demografischen Wandel ruft der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) die Bundesregierung auf, die Anforderungen für den Einstieg in den Fahrerberuf an diese neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Konkret fordert der bdo, dass es Bewerbern möglich gemacht wird, die notwendigen Prüfungen in verschiedenen Sprachen abzulegen. Die bisher geltende Festlegung auf Deutsch als einzige Prüfungssprache ist in einem offenen EU-Binnenmarkt und in Zeiten des global vernetzten Handels mit grenzüberschreitenden Verkehren nicht mehr zeitgemäß. Die private Busbranche fühlt sich dem weiter wachsenden Mobilitätsbedürfnis ihrer Fahrgäste verpflichtet und möchte engagierten und qualifizierten Menschen die Chance auf einen Einstieg in den Beruf als Busfahrer einräumen. Daher ist es notwendig und zeitgemäß, die entsprechenden Prüfungen in unterschiedlichen Sprachen ablegen zu können.