Aktuelle Studie bestätigt: Dieselbusse sind besser als ihr Ruf

Fr, 06.01.2017

Busse mit herkömmlichen Antrieb bleiben Teil der Lösung bei ehrgeizigen Herausforderungen zu Klimaschutz und Luftreinheit. Medienberichten zufolge stößt ein moderner Diesel-Pkw mehr als doppelt so viele umweltschädliche Stickoxide aus wie ein Bus. „Zudem ist zu berücksichtigen, dass ein Bus bis zu 30 Autos auf der Straße ersetzt. Damit ist klar, dass der Bus entscheidender Faktor für mehr Luftreinheit in den Städten ist“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), am Freitag in Berlin.

Deshalb fordert der bdo, alles dafür zu tun, um die Nutzung von Bussen weiter zu steigern. „Der Bus darf nicht durch Restriktionen ausgebremst werden. Eine Busmaut würde zu Verteuerungen führen und die Fernreisenden wieder in die Pkw treiben. Einfahrverbote und generelle Fahrverbote für Dieselbusse in Städten wären kontraproduktiv“, sagte Leonard. „Unsere gemeinsame Anstrengung muss sein, den Anteil der Fahrgäste im Bus weiter zu steigern. Die Markteinführung und Weiterentwicklung alternativer Antriebe bleibt weiter sinnvoll. Allerdings kann dieser wichtige Beitrag zum Klimaschutz finanziell nicht allein von den Unternehmen gestemmt werden. Gerade kleine und mittlere Verkehrsunternehmen können die hohen Anschaffungspreise von Elektrofahrzeugen sowie Erdgasfahrzeugen zurzeit kaum aufbringen. Der Wille der Mittelständler in moderne Technik zu investieren ist da, es braucht aber gezielte Fördermaßnahmen“, so Leonard.

Einer Verbandsumfrage von Mitte 2016 zufolge sind bereits 19 Prozent des Wagenparks privater Unternehmen auf die moderne und damit äußerst schadstoffarme EURO-VI-Klasse umgestellt. Ohnehin hat der Bus in den zurückliegenden 25 Jahren alle Abgaswerte auf einen Bruchteil reduziert. Ein EURO-VI-Bus stößt nur noch drei Prozent Stickoxide und drei Prozent Feinstäube im Vergleich zu den frühen 90er Jahren aus. Ein großer Vorteil dieser Busse ist, dass ständig die Emissionswerte im laufenden Betrieb kontrolliert werden. Werden Sie überschritten, wird der Motor gedrosselt.

Leonard verwies darauf, dass die umweltfreundlichen Busse sowohl im ÖPNV als auch im Fernlinienverkehr und Reiseverkehr unterwegs sind. „Fernbusse sind gut für die Umwelt und damit auch gut für die Städte.“ Fernbusse haben nach aktuellsten Zahlen 2015 ihre Auslastung noch ein weiteres Mal auf 59 Prozent gesteigert. So hat der Fernbus in Klima- und Umweltfragen im Vergleich zu den Vorjahren seine Werte noch mal verbessert. Je mehr Passagiere im Bus sitzen, desto mehr sinkt auch der durchschnittliche Verbrauch von Treibstoff und der ohnehin schon geringe Ausstoß von umwelt- und klimaschädlichen Stoffen.

Zudem steht die Entwicklung des modernen Dieselbusses nicht still. Die Motoren werden für eine noch effizientere Verbrennung weiterentwickelt. Leichtere Bauteile führen zu weiteren Kraftstoffeinsparungen.