Lenk- und Ruhezeiten. D-A-CH-Busverbände begrüßen das Engagement des EU-Verkehrsausschusses für das Busgewerbe.

Fr, 01.06.2012
  • Internationale Verbandsarbeit trägt Früchte. EU geht wichtigen Schritt hin zu eigenständigen Sozialvorschriften für den Personenverkehr
  • EU-Verkehrsausschuss nimmt Anregungen der D-A-CH-Busverbände auf und fordert Annahme durch Parlament
  • Kommission darf nicht länger die Augen verschließen

Die in Brüssel vertretenen Busverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (kurz D-A-CH) haben großen Grund zur Freude. Das nachhaltige gemeinsame Engagement zeigt weitere Erfolge für das Gewerbe. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat am 31. Mai zahlreiche Änderungsanträge zum Verordnungsvorschlag der EU-Kommission für ein neues digitales Kontrollgerät diskutiert und zur Abstimmung gebracht. Die Abgeordneten haben dabei die Chance genutzt, im Zuge der Einführung auch sinnvolle Vorschläge zur Änderung der Lenk- und Ruhezeitenregelungen zu diskutieren und somit einen entscheidenden Schritt hin zu eigenständigen Sozialvorschriften für den Personenverkehr zu gehen.

Einer der wichtigsten Sätze in den angenommenen Anträgen lautet:

„Der Transport von Personen und Gütern erfolgt unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedingungen. Deshalb sollte so schnell als möglich, jedoch spätestens bis Ende 2013 eine Revision der Tachografenpflicht sowie der Regelungen für Lenk- und Ruhezeiten für den Busverkehr vorgelegt werden.“

Die Präsidenten der D-A-CH-Staaten Wolfgang Steinbrück (bdo, Deutschland), Martin Horvath (WKO-Berufsgruppe Bus, Österreich) und Christophe Darbellay (Car Tourisme Suisse, Schweiz) äußerten sich sehr erfreut über die Entscheidungen der EU-Verkehrspolitiker.

„Gemeinsam sind wir seit Jahren für die Branche in Brüssel aktiv, knüpfen Kontakte, leisten Überzeugungsarbeit und machen die Verantwortlichen auf die Bedürfnisse des Omnibusgewerbes aufmerksam. Die aktuellen Entscheidungen sind Früchte unserer Arbeit“
Wolfgang Steinbrück

Christophe Darbellay fügt hinzu:

„So eine Arbeit geht nur kontinuierlich – Strohfeuer bringen da bekanntlich nichts.“

Auf die Frage nach den Voraussetzungen erfolgreicher EU-Interessenvertretung führte Martin Horvath aus:

„In Brüssel ist es unerlässlich, als Omnibusgewerbe mit einer Stimme zu sprechen. Nur so haben die Parlamentarier einen ernstzunehmenden Ansprechpartner.“

Die Vertreter der D-A-CH Verbände werden auch weiterhin im Rahmen der IRU-Zusammenarbeit die Entwicklung begleiten und alles dafür tun, dass die Busunternehmen in Europa die dringend benötigten eigenständigen und flexiblen Sozialvorschriften bekommen.